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Pressemitteilung

ÖDP Thüringen kritisiert weitere Corona-Verschärfungen

Weitere Einschränkungen sind unbegründet - Familien werden unbegründet an den Pranger gestellt

ÖDP-Landesschatzmeister Robert Schöppe

ÖDP-Landesschatzmeister Robert Schöppe

Weitere Einschränkungen sind unbegründet

Die Regierungen des Bundes und der Länder beschlossen am Dienstag, den 5. Januar, Vorhaben über weitere Einschränkungen. Der Thüringer Landesverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) stellt diese Entscheidung in Frage. Denn nach dem Lockdown Mitte Dezember stiegen die Zahlen zwar noch weiter an. Aber entsprechende Maßnahmen haben frühestens nach zwei Wochen eine entsprechende Wirkung. Hinzu kommt, dass durch die bevorstehende Schließung von Geschäften von vielen die verbleibenden Tage für die Weihnachtseinkäufe genutzt wurden, woraus vermutlich entsprechende Hot-Spots entstanden. Auch die Weihnachtsfeiertage werden in der Regel dazu genutzt, um in Familien zusammen zu kommen, was einen entsprechenden Anstieg erklären könnte. Nach dem Jahreswechsel ist bisher zu beobachten, dass sowohl die Zahlen der bekannten Neuinfizierten und aktuellen Infizierten, als auch die belegten Intensivbetten auf einem Niveau blieben, bzw. leicht rückläufig waren. Hier hätte es aus Sicht der Thüringer ÖDP mehr Geduld bedurft, da sich wohl erst jetzt die ersten Auswirkungen des Lockdowns zeigen. Für eine Verschärfung des Lockdowns gibt es aktuell keinen Grund.

Die erweiterten Maskenpflichten sind ebenfalls kritisch zu betrachten. Die Verpflichtung in größeren Städten den Mund-Nasen-Schutz auch die ganze Zeit im Freien zu tragen, könnte nachteilig für die Eindämmung des Virus sein. Denn bereits im Frühjahr wurden angegeben, dass die Wirksamkeit des Mund-Nasen-Schutzes für ca. zwei Stunden anhält. Danach sind entsprechende Masken durchgeweicht und müssten ausgetauscht werden. Da das Austauschen äußerst selten gehandhabt wird, ist danach mit einer trügerischen Sicherheit zu rechnen.

Ebenfalls nicht nachvollziehbar ist weiterhin die Ausnahmeregelung für den Profisport. Denn einerseits sollen die Kontakte auf ein Minimum beschränkt werden. Andererseits werden den Profisportlern weitgehend mehr Freiheiten zugestanden. Insbesondere in der Ausübung von Teamsportarten sind viele Kontakte der Einzelnen unausweichlich. Des weiteren nehmen die Sportler außerhalb Ihrer Tätigkeit auch am öffentlichen Leben teil. Auch kritisch zu sehen ist die Ausführung regelmäßigen und massenhaften Corona-Tests, die anderen Bereichen sinnvoller wären.

Familien werden unbegründet an den Pranger gestellt

In Thüringen machten in den Medien Berichte und Fotos über Massen von Menschen im Thüringer Wald die Runde. Nicht lange hatte es gedauert, bis die aktuelle Landesregierung mit Empörung darauf reagiert. Die Thüringer Öko-Demokraten können diese Empörung nicht teilen. Denn wenn man sich die Bilder betrachtet, sind vor allem Familien darauf zu sehen. Für Familien wurden in den letzten Wochen viele Möglichkeiten genommen Ihren Kindern Unternehmungen anzubieten. Hier wurde eine Möglichkeit an der frischen Luft genutzt, um den Kindern eine Freude zu bereiten. Die daraus entstandene Idee einer Aufenthaltsbeschränkung von 15 km des Wohnortes stößt bei der ÖDP in Thüringen auf Kritik. Zumal der Virus sich eher in geschlossenen Räumen ausbreitet und diese Familienausflüge nicht mal als Corona-Hotspots nachgewiesen sind. Hier fehle die Grundlage für den freiheitsbeschränkenden Vorschlag.

Viel gravierender sei die Regelung, dass nur noch eine Person eines anderen Haushalts angetroffen werden dürfe. Weil dies bei einem Zusammentreffen auf alle Anwesenden anzuwenden ist, dürfen sich faktisch nur noch zwei Personen treffen. Kinder sind in Thüringen mit eingeschlossen. Für Familien bedeutet das, dass Kleinkinder keine anderen Kinder treffen dürfen. Die psychologischen Folgen dieser Entscheidung bleiben unberücksichtigt. Während die Beschränkung auf Treffen mit maximal einem weiteren Haushalt nachvollziehbar war und mehr Akzeptanz hat, sind die neuen Regelungen übertrieben.

Die letzten Monate haben immer wieder gezeigt, dass die politischen Entscheidungsträger nicht in der Lage sind sich in die Lage von Familien, insbesondere mit mehreren Kindern hinein zu versetzen. Das zeigt auch die Entscheidung über das Home-Schooling. Auch wenn Eltern in der Lage sind ein wenig neuen Lernstoff ihren Kindern beizubringen, funktioniert das eher nicht, wenn neben dem Schulkind auch ein Geschwisterkind aus dem Kindergarten zuhause ist. Es mangelt an einer wahren Familienpolitik!

Zu allem ist zusätzlich die Thüringer Schulcloud für die meisten Schüler und Lehrer unbrauchbar. Seit dem Lockdown zeigt sich, dass die Schulcloud überfordert ist und nicht die Kapazitäten für eine landesweite Nutzung hat. Besonders unsere Grundschüler, die noch regelmäßige Lernimpulse benötigen sind von den aktuellen Entscheidungen stark benachteiligt. Hier wären Wechselunterrichte mit Einteilung in Gruppen und dem Wechsel von Unterricht im Klassenzimmer und zuhause zu befürworten. Die Bildung der jungen Generation dürfe keinesfalls vernachlässigt werden. 

Autor/in:
Robert Schöppe
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