Pressemitteilung
Alle Jahre wieder … haben wir es satt!
WHES 2025: Auf nach Berlin und gemeinsam mit der ÖDP am 18. Januar für eine sozial- und umweltgerechte Agrarwende demonstrieren
Foto: ÖDP
2025 ist ein besonderes Jahr für Thüringen: wir erinnern an den Bauernkrieg in Deutschland, der vor 500 Jahren im ländlich geprägten Thüringen seinen tragischen Höhepunkt fand. An den historischen Orten erinnert dazu eine Landesausstellung an die Schlachten der Unterdrückten um Freiheit und Gerechtigkeit. Blicken wir auf das Jahr 2025, so können wir glücklicherweise feststellen, dass sich kein Bauer mehr in Leibeigenschaft befindet. Eines hat sich aber auch nach 500 Jahren nicht geändert: Kleinbauern und Handwerker tragen auch 2025 weiterhin die Hauptlast zur Aufrechterhaltung unserer einheimischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Die nach wie vor sehr hohe Abgabenlast für kleinbäuerliche Betriebe und das Lebensmittelhandwerk stellen Erzeuger und Endverbraucher vor kaum zumutbare Preissteigerungen bei Produktion, Vermarktung und Verkauf. In den letzten 4 Jahren sind die Preise für Lebensmittel um etwa 33 Prozent bei einer Gesamtinflationsrate von 20 Prozent überproportional gestiegen. Lediglich ein maximaler Anteil von 15 Prozent der Bruttowertschöpfung kommt bei den Produzenten in der bäuerlichen Landwirtschaft an. Seit der Marktliberalisierung Mitte der 1990er Jahre und durch Freihandelsabkommen mit großen Agrarindustrienationen wie den USA und Kanada mussten mehr als 350.000 Höfe aufgeben – teilweise, weil keine Nachfolger gefunden werden konnten; hauptsächlich jedoch, weil Kleinbetriebe dem Preisdumping der Lebensmittelindustrie nicht mehr standhielten.
Es muss ein Ruck durch die Gesellschaft gehen: Wollen wir weiterhin tatenlos mit ansehen, wie regionale Wertschöpfung immer mehr an Wert verliert? Wollen wir weiterhin zusehen, wie die sinnlose und umweltschädigende, weil kontraproduktive EU-Agrarsubventionspolitik unsere heimischen Höfe und Betriebe opfert? Wollen wir weiterhin die Macht den Agrarindustrie-Lobbyisten, Chemiekonzernen und Saatgutmanipulatoren überlassen? Die ÖDP hat es satt! Deshalb demonstrieren wir seit 2011 für eine ökologisch-soziale Agrarwende, bei der Menschen, Tiere und Natur nicht dem Profitstreben der Großkonzerne und der Dauerbeschallung durch Massenwerbung zum Opfer fallen, sondern endlich eine Transformation stattfinden kann – weg von immer mehr künstlich erzeugten Nahrungsmitteln und bürokratischem Irrsinn hin zu natürlichen regionalen Lebensmitteln für alle in der Region. Nach Meinung des Landesverbandes der ÖDP Thüringen wäre es ein gutes Zeichen, wenn regional produzierende Kleinbauern und Handwerker aus Thüringen sich auch dieser Forderung anschließen und ganzjährig demonstrieren würden. Die Bauernproteste 2024 dürfen kein Strohfeuer bleiben – 2025 sollten wir nicht nur auf die Bauernaufstände vor 500 Jahren zurückblicken, sondern uns ganz bewusst den Lebens- und Arbeitsbedingungen der heutigen Generation von Bäuerinnen und Bauern widmen , um endlich politische Maßnahmen für mehr Solidarität und Nachhaltigkeit, Erzeuger- und Verbraucherschutz durchzusetzen.