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Persönlicher Kommentar

Hätte ich doch als Sonneberger Landrat kandidieren sollen?

Persönliche Gedanken zur Landratswahl am 11. Juni 2023

Am kommenden Sonntag können nun die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Sonneberg einen neuen Landrat wählen.

Dass Jürgen Küöpper (CDU) in die sehr wahrscheinliche Stichwahl einziehen wird, ist für mich gesetzt. Hier beziehe ich mich auf das übliche Wahlverhalten der Menschen im Landkreis Sonneberg, welche bevorzugt Amtsinhaber oder deren Stellverterter wählen. Denn nur so wurde zuletzt der sich nun im vorzeitigen Ruhestand befindliche Hans-Peter Schmitz Sonneberger Landrat. Leider muss ich davon ausgehen, dass der zweite Kandiddat in der Stichwahl Robert Sesselmann (AfD) sein wird. Mich würde es, realistisch betrachtet, schon sehr wundern, wenn es stattdessen eine der beiden Kandidatinnen schaffen würde. Wenn, dann wird dies wohl am ehesten der parteilosen und von PRO LK SON und FDP unterstützen SPD-Kandidatin, Anja Schönheit, gelingen, auch wenn die gemeinsame Kandidatin von B'90/Grüne und Die Linke, Nancy Schuritz-Schwalbach, Mitglied der Grünen, meiner persönlichen Einschätzung nach klar die kompetentere Kandidatin ist. Ich werde im ersten Wahlgang Nancy meine Stimme geben.

Als ich am 1. März diesen Jahres meinen Hut in den Ring geworfen habe, ging es mir darum, zu erreichen, dass es neben den Kandidaten der CDU und der AfD nur noch einen weiteren Kandidaten gibt. Denn nur so wäre es möglich gewesen, gegen den schwachen Kandidaten Köpper oder den kommunalpoltisch inkompetenten und grundsätzlich nicht wählbaren Kandidaten Sesselmann in die Stichwahl einzuziehen. Ob ich dieser gemeinsame Kandidat sein sollte, war für mich zweitrangig gewesen. Ich habe mich allerdings schon durchaus als gutes und einzig mögliches Bindeglied zwischen PRO LK SON, FDP, Die Linke, SPD und B'90/Grüne gesehen. Nun gut, das Angebot Martin Truckenbrodt wurde nicht angenommen. Auch kam es nicht zu einem anderen gemeinsamen Kandidaten. Damit war meine Initiaitve vom 1. März leider nicht erfolgreich gewesen.

Immerhin hatte ich so einige gute Gespräche mit einzelnen Kommunalpolitikern. Damit bin ich nun etwas besser vernetzt und informiert. Auch habe ich u.a. erfahren, wie tief die Gräben innerhalb der Sonneberger Landkreispolitik offensichtlich tatsächlich sind. Sie sind deutlich tiefer, als ich es bisher dachte.

Hätte ich dennoch kandidiert, hätte ich als ÖDP-Kandidat 160 Unterstützungsunterschriften per Amtseintragung oder alternativ dazu als Einzelbewerber 200 Unterstützungsunterschriften in Freier Sammlung sammeln müssen. Ersters wäre sehr hart geworden und wahrscheinlich kaum schaffbar gewesen. Zweiteres hätten wir wohl recht locker geschafft.

Was hätte ich davon gehabt? Einen Achtungserfolg von 5,0% + X im ersten Wahlgang? Das hätte ich, meine ich, durchaus schaffen können. Ich hätte die ÖDP und mich mit dem Wahlkampf etwas bekannter machen können. Dafür hätte sich der Aufwand schon gelohnt. Allerdings hätte ich meine ehrenamtlichen Prioritäten für die letzten drei Monate deutlich umsortieren müssen. Darunter hätten etliche andere zeitkritische Dinge, sowohl für die ÖDP als auch bezüglich meines überparteilichen Engagements im Fränkischen Bund, deutlich gelitten. Es war mir dann letztendlich wichtiger gewesen, dies zu vermeiden. Dafür bitte ich meine potentiellen Wählerinnen und Wähler um Verständnis.

Nach den kommenden Sommerferien geht es dann so richtig mit dem Thüringer Superwahljahr 2024 los.

Spitzenkandidat auf der Landesliste der ÖDP zur Landtagswahl bin ich bereits. Solange es in Thüringen die 5%-Sperrklausel gibt, leider eine eher aussichtslose Kandidatur. Aber wer weiß, wie lange es dieses undemokratische und unwirksame Werkzeug noch gibt? Spätestens im Juli möchte ich mich zum Direktkandidaten im Wahlkreis 19 Sonneberg I nominieren lassen. Mich motiviert hierzu insbesondere auch der Beschiss mit der maschinellen Faltung der Wahlzettel zur Landtagswahl 2019, welcher der ÖDP und mir in den Wahlkreisen 19 und 20 wohl mindestens zwei Drittel der Stimmen gekostet hat.

Am wichtigsten ist mir jedoch, mit Blick auf den Landkreis Sonneberg, die Aufstellung einer ÖDP-Liste für die Kreistagswahl und einer weiteren ÖDP-Liste für die Gemeinderatswahl in meiner Gemeinde Frankenblick. Für den Kreistag strebe ich die Kandidatur auf Platz 1 an. Für die Gemeinderatsliste die Kandidatur auf Platz 2, falls sich jemand anderes für Platz 1 finden sollte. Ich hoffe sehr, dass wir u.a. auch noch weitere parteilose Kandidatinnen und Kandidaten für unsere Wahlvorschläge finden werden. Gemeinsame Listen mit etablierten Prateien und mit Satireparteien machen meiner Meinung nach keinen großen Sinn. Interessante andere kleinere Parteien sind in Landkreis Sonneberg nicht wirklich präsent. Also wird es sehr wahrscheinlich auf reine ÖDP-Listen hinauslaufen.

Autor/in:
Martin Truckenbrodt
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Wichtiger Hinweis:
Blogbeiträge stellen die persönliche Meinung einzelner Parteimitglieder dar. Diese kann in Einzelfällen von der Programmlage der Partei abweichend sein. Auch ist es möglich, dass zu einzelnen Themen und Aspekten in der ÖDP noch keine Programmlage existiert.