Gerechtigkeit ist kein linkes Thema!

Jette Nietzard von der Grünen Jugend zeigt einen großen Denkfehler auf: Sie ordnet den Einsatz für soziale Gerechtigkeit als links ein. Damit liegt sie völlig falsch! Denn Gerechtigkeit hat etwas mit Werten zu tun, und nicht mit Ideologie!

Ich stelle mir gerade auch die Frage, welche Flügel es bei B‘90/Grüne aktuell so gibt. Als ich jung war, so Mitte der 1980er Jahre, in der Anfangszeit der Grünen (am Rande: und auch der ÖDP) gab es bei den Grünen die Fundis und die Realos. Die Fundis zeigten eine starke Nähe zum Maoismus, zu Kommunismus und Sozialismus, also zu linker Ideologie. Die Realos waren für mich damals die vernünftigeren Grünen gewesen, als ich in jungen Jahren, 1989 wurde ich volljährig, tatsächlich regelmäßig Rot-Grün gewählt habe. (Heute für mich ein No-Go, Personenwahlen ausgenommen.) Welche Flügel gibt es heute bei den Grünen? Realos sehe ich keine mehr. Für mich sind die Grünen vollständig dem linken Spektrum zuzuordnen. Ich habe den Eindruck, dass es nun einen sozialen und einen woken Flügel gibt. Die sozialen Mitglieder, die, wieso auch immer, meinen, sie wären links, sind diejenigen, die noch zumindest ansatzweise ohne ideologische Brille durchs Leben gehen. Die nicht gleich jede andere als die eigene Meinung mit der Nazi-Keule traktieren. Der woke Flügel steht für mich für neoliberale und transhumanistische Politik. Mit beidem stehe ich sozusagen auf Kriegsfuß, um mal beim aktuellen Sprachgebrauch der Grünen zu bleiben.

Ich weiß schon, wieso ich mich bei der „kleinen“ ÖDP engagiere. Ideologie – ob rechts, links oder woke – lehne ich in der Politik kategorisch ab. Mir sind hingegen Werte wichtig. Als liberaler christlich geprägter Mensch sind das für mich u.a. die Werte, für die das Neue Testament steht: Toleranz und Nächstenliebe. Da steckt Gerechtigkeit drinnen!

Linke Ideologie hingegen ist nicht gerecht. Denn sie ist im Grunde genauso totalitär wie es rechte Ideologie auch ist. Deshalb fühle ich mich in der ideologiefreien Mitte zuhause.