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Energiepolitik

Die ÖDP steht für eine nachhaltige Energiepolitik. Dafür ist es unbedingt notwendig den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Genauso ist es für die ÖDP wichtig den Energiebedarf zu senken! So dürfen auch keine Projekte umgesetzt werden, die den Energiebedarf zukünftig stärker belasten (wie autonome Mobilität durch Vernetzung von Fahrzeugen). Nur so kann die Energiewende umweltfreundlich umgesetzt werden.

Weiterer Ausbau von Windenergieanlagen

Für den Umstieg auf erneuerbaren Energien sind unter anderem Windenergieanlagen ein wesentlicher Bestandteil. Auch in Thüringen muss der Ausbau weiter vorangebracht werden. Der Ausbau muss aber verträglich mit Mensch und Natur erfolgen. Aus diesem Grund stehen wir für akzeptable Abstände zu Wohnsiedlungen und lehnen zum Wohle des Tierschutzes den Ausbau in Wäldern sowie besonderen natürlichen Flächen ab. Im Thüringer Wald dürfen keine Windenergieanlagen errichtet werden! Windenergieanlagen sollten vorzugsweise auf bereits genutzten landwirtschaftlichen Flächen ausgebaut werden. Aber auch der Ausbau in Industrie- und Gewerbegebieten ist aus unserer Sicht geeignet. Zum Schutz vieler Vögel ist der Einsatz von Detektionssystemen, die die Windturbinen bei Vogelannäherung anhalten, Voraussetzung für neue Anlagen und müssen bei bestehenden Anlagen nachgerüstet werden.

Eine regionale Beteiligung betroffener Bürger und Gemeinden muss deutlich stärker als bisher erfolgen: mindestens zehn Prozent der Gewinne (vor Steuern) sind an nahe umliegende Gemeinden – und nicht nur Flurstückinhaber – zu verteilen. Weitere zehn Prozent sind für einen kontinuierlichen lokalen Umweltschutz auszuschütten.

Bürgerenergieanlagen

Energiegenossenschaften und Energieversorgung über Bürgerwerke stellen für die ÖDP ein sinnvolles Mittel für die dezentrale Energieversorgung dar, welches gefördert und weiterausgebaut werden soll. Lokale und stabile Strukturen können die Energiewende vor Ort direkt umsetzen und die Bürger aktiv in die zukünftige Energiegestaltung einbinden. Als Teilhaber ihres eigenen Energieversorgers bestimmen die Energiebürger selbst über Herkunft und Kosten ihrer Energie. Eine weitestgehende Selbstversorgung mit gemeinschaftlich erzeugtem Ökostrom soll ermöglicht werden.

Ausbau von Photovoltaik

Die Sonne gilt als eine wesentliche Energiequelle, die verstärkt genutzt werden sollte. Der Einsatz auf vorhandenen Dachflächen bietet die Möglichkeit zusätzliche Energie zu erzeugen ohne „Flächen dafür zu verlieren“. Auf landwirtschaftlichen Flächen sollte Photovoltaik nur im Einklang der Agrarwirtschaft genutzt werden, in dem bspw. die Anlagen bei Sonneneinstrahlung als zusätzliche Schattenspender fungieren und zeitgleich elektrische Energie erzeugen. An Autobahnen und Bahnschienen können Anlagen als Schallschutz dienen sowie die zukünftige Elektrifizierung direkt am Verbraucher regenerativ unterstützen. Die ÖDP fordert eine landesweite Machbarkeitsstudie diesbezüglich.

Auf Hausdachanlagen, Parkhäusern und Industrie-/Gewerbedächern besteht noch viel Potential für dezentrale Erzeugung. Hierfür und für das Erzeugen von Mieterstrom müssen weitere Förderanreize durch die Thüringer Aufbaubank gesetzt werden.

Öffentliche Gebäude wie Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser und Schulen/Universitäten beziehen hauptsächlich tagsüber viel Energie und sind für den Eigenverbrauch gut geeignet. Sie sind – sofern bautechnisch geeignet – mit Photovoltaik aus Landesmitteln ausrüsten.

Neu errichtete Parkflächen mit über 50 Stellplätzen sind mit Solaranlagen zu überdecken.

 

Verstärkter Einsatz von autarker / teilautarker Energieversorgung von Gebäuden

Die ÖDP fordert die dezentrale Energieversorgung und -speicherung weiter voranzutreiben. Aus diesem Grund sollten Gebäude (z. B. Ein- und Mehrfamilienhäuser, gewerblich genutzte sowie öffentliche Gebäude) elektr. Energie erzeugen und speichern können. Bei den meisten Gebäuden ist das vorwiegend über Photovoltaik-Lösungen möglich. In Gewerbe und Industriegebieten können auch kleinere Varianten von Windenergieanlagen errichtet werden, um einen Großteil des Energiebedarfs zu decken.

Aus Sicht der ÖDP in Thüringen sollen diese dezentralen Lösungen zur Energieversorgung den großen Stromtrassen-Projekten vorgezogen werden. Denn auch die Errichtung der Stromtrassen bedeuten einen erheblichen Eingriff in die Natur.

 

Power-To-Gas – Energiespeicherung

Weil die erneuerbaren Energien in der Erzeugung von elektrischer Energie stark schwanken, ist eine Speicherung der Energie notwendig. Für die Energiewende ist es ein Muss die Schwankungen auszugleichen! In Phasen mit überschüssiger Energieerzeugung soll der mögliche Überschuss später verwendet werden können. Denkbar ist hierbei auch die Erzeugung von Wasserstoff, dass als Treibstoff genutzt werden kann.

Die ÖDP sieht hierzu in Power-To-Gas eine Variante die Stromspeicherung auszubauen ohne natürliche Flächen zu beanspruchen. Vielmehr sollten aus Sicht der ÖDP nicht mehr genutzte Industrieanlagen dafür konzipiert werden. Vorhandene Erdgasnetze sollten als Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff genutzt werden.