Pressemitteilung
Wechsel zu Campact: Madeleine Henfling zeigt sich als Undemokratin
ÖDP Thüringen: Die Grünen haben Bündnis 90 schon lange verraten
Madeleine Henfling (B‘90/Grüne), von 2014 bis 2024 Mitglied des Thüringer Landtags, ist beruflich zum Verein Campact e.V. gewechselt. Dazu äußert der Thüringer Landesverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) scharfe Kritik.
Campact ruft seit Jahren immer wieder dazu auf, bei Wahlen kleineren Parteien keine Stimmen zu geben. Zur Bundestagswahl 2021 engagierte sich der Verein gegen die Kandidatur von Hans-Georg Maaßen im damaligen Wahlkreis 196 (heute 195). Dieser setzte die Kandidatin von B‘90/Grüne, Stephanie Erben, und Sandro Witt, Die Linke, und deren Parteien unter massiven Druck, damit diese zugunsten des SPD-Kandidaten, Frank Ullrich, auf die Direktkandidatur verzichten. Der gewählte SPD-Kandidat bewährte sich nach der Wahl nicht als Wahlkreisabgeordneter. Das Vorgehen des Vereins wurde damals unter anderem von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke), nicht nur im Dokumentarfilm Arena 196, scharf kritisiert. Zwischenzeitlich ist Campact dazu übergegangen gezielt Geld für die Unterstützung einer Partei oder derer Kandidaten zu sammeln. Im Widerspruch dazu bezeichnet der Verein sein Wirken als Einsatz zur Verteidigung der Demokratie.
Nach Ansicht von ÖDP-Landesvorsitzendem Martin Truckenbrodt (Landkreis Sonneberg) ist der berufliche Wechsel von Madeleine Henfling zu Campact e.V. keinesfalls eine Überraschung. Er zeigt jedoch für die Parteipolitikerin sehr deutlich eine undemokratische Grundhaltung auf. Mit den Ideen und Idealen, für die einst Bündnis 90 stand, hat das nach seiner Einschätzung nichts mehr zu tun. Stattdessen zeige sich eine gewisse Nähe zur Propaganda und zur Politik vor dem 9. November 1989, welche in politischen Fragen auch nur eine Meinung und Sichtweise tolerierte. Die Abkehr von B‘90/Grüne von der Direkten Demokratie, die 180-Grad-Wende zur Kriegsbefürworter-Partei und die Hinwendung zur neoliberalen Politik waren Anfang 1990 sicherlich nicht der Plan der Menschen gewesen, die sich damals bei Bündnis 90 engagierten.