Pressemitteilung
Dringend notwendig: Neustart der Energiewende mit sinnvollen Zielen
ÖDP Thüringen fordert deutliche Kurskorrektur
Die Reduktion des CO2-Ausstoßes bei der Energiewende als alleiniges Ziel zu verfolgen, ist nach Ansicht der Thüringer ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) der wesentliche Grund für das Scheitern der Energiewendepolitik der abgewählten Ampelregierung. Nach Ansicht der Öko-Demokraten kann dieses bisherige Vorgehen maximal als Aktionismus eingestuft werden. Denn es sind auch viele andere Ziele zu ermitteln und festzulegen, damit eine ausreichend umfassende und zielgerichtete Energiewende möglich und nachhaltig ist und gelingen kann. Das ist umso wichtiger und dringender, da die Windenergie zukünftig wegen zunehmender Unwirtschaftlichkeit an Bedeutung verlieren wird.
Wichtigste Ziele für eine sinnvolle Energiewende sind die dezentrale Energieversorgung und die maximale Autarkie. Einen elementaren Ansatz stellen hier, vor allem für den ländlichen Raum, die Energiedörfer dar. Entsprechende Konzepte werden bisher nur von Idealisten und Enthusiasten umgesetzt. Staatlicherseits wird dieser Ansatz ignoriert. Zu diesem gehören nicht nur Biomasse und Blockheizkraftwerke, sondern auch der Betrieb von Flächen-PV-Anlagen ausschließlich als Agri-PV und ausschließlich betrieben durch kommunale Betriebe oder Bürgergenossenschaften. Insbesondere außerhalb des ländlichen Raums gibt es noch sehr viel ungenutztes Potential bei der Nutzung von Fernwärme. Derzeit werden enorme Mengen an Abwärme ungenutzt an die nähere Umgebung abgegeben, was zumindest bei lokaler Betrachtung ebenfalls zur Erwärmung des Mikroklimas beiträgt.
Der Aspekt der Autarkie ist weiterhin von nationaler, europäischer und globaler Bedeutung und Tragweite. Deutschland oder, etwas weiter gefasst, die EU müssen nicht nur soweit wie möglich unabhängig von Energieimporten werden. Es geht hier vielmehr darum, die massive wirtschaftliche Abhängigkeit bei den seltenen Erden von China und bei Rohstoffen im Allgemeinen von der Schweiz und anderen Staaten auf das unvermeidbare Minimum zu reduzieren. Insbesondere China muss hier geostrategisch konsequent als Konkurrent betrachtet werden.
Bei den seltenen Erden und Rohstoffen im Allgemeinen geht es auch um Umwelt- und soziale Fragen. Der umweltschädlichere Abbau, Kinderarbeit und andere Formen der Ausbeutung sind dabei ethisch nicht vertretbar. Das aktuell bewusst betriebene Verschieben dieser Problematik ins Ausland ist unmoralisch. Weiterhin geht es auch darum, diese Ressourcen für zukünftige Generation zu schonen und zu bewahren.
Die wichtigste Herausforderung der aktuellen Stunde ist und bleibt die Frage, wie man größere Mengen an Strom für mehrere Wochen oder besser einige Monate speichern kann. Pumpspeicherkraftwerke und Großbatteriespeicher können Strom maximal für wenige Stunden vorhalten. Es braucht hier also andere technische Ansätze. Für die Speicherung in gasförmiger Form - Wasserstoff, Methan, Flüssiggas (LPG) – ist die benötigte Technik für Erdspeicher oder Großtanks im Wesentlichen bereits vorhandenen. Salzspeicher und andere technologische Ansätze stecken noch in den Kinderschuhen. Hier braucht es jedoch schnell eine Lösung. Der aktuell praktizierte Import von Atomstrom in den Nachtstunden und Negativstrompreise zeigen nicht nur auf, dass der Atomausstieg nicht ausreichend gut vorbereitet war. Er weist auch sehr deutliche Merkmale des Aktionismus auf.
Diskussionen wie rein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug vs. Wasserstofffahrzeug sind unnötige Diskussionen. Diese bremsen die Energiewende deutlich aus und schüren zudem die Ablehnung gegenüber einer Energie- und Mobilitätswendepolitik. Weiterhin lenkt gerade diese Diskussion auch davon ab, dass nur ein Sechstel unseres Energieverbrauchs auf die Mobilität bzw. den Verkehr zurückzuführen ist.
Genauso unsinnig ist auch die Diskussion, ob die Temperaturerhöhung, welche besonders stark auf der Nordhalbkugel stattfindet, maßgeblich auf den seit den 1960er Jahren deutlich erhöhten CO2-Austausch zurückzuführen ist, wie es Computermodelle aufzeigen, oder auf die seit den 1980er Jahren abnehmende Luftverschmutzung, wie dies u.a. Klimadaten-Aufzeichnungen der NASA aufzeigen oder zumindest vermuten lassen. Einzelne Regionen der Erde werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte für den Menschen schwerer bewohnbar sein. Das wird sich nicht mehr abwenden lassen. Darauf muss sich die Menschheit einstellen. Deshalb sind eine Verringerung der Flächenversiegelung, ein Stopp der Regenwaldabholzung, mehr Begrünung in Städten und Ballungsräumen, weltweite Wiederaufforstungsmaßnahmen an Land und in Mangroven, die Wiederbewaldung von Wüsten und ähnliche Maßnahmen wesentlich sinnvoller, als jahrelang nur, ideologisch motiviert, wegen des angeblichen nahenden Untergangs unseres Planeten Panik zu verbreiten und damit eine Gegenbewegung zu stärken.
Deutschland muss jedoch den Verkauf von Wald- und Agrarflächen ins Ausland endlich verbieten. Es ist absolut verwerflich und unsinnig, dass die Schweizer Post völlig überteuert große Waldflächen in der Thüringer Rennsteigregion erwirbt, nur um damit ihre eigene CO2-Bilanz auszugleichen. Chinesische Landbesitzer werden ihre riesigen Agrarflächen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit Sicherheit auch nicht nach ökologischen Aspekten nachhaltig bewirtschaften.
Es braucht für eine sinnvolle Energie- und Mobilitätswende einen sinnvollen Neustart. Dieser ist dringend notwendig, um eine komplette Rolle rückwärts bei diesem Thema zu vermeiden, wie diese Schwarz-Rot gerade vollziehen wollen. Der Vorgängerpolitik der Ampelregierung muss aber auch eine klare Absage erteilt werden. Denn diese war maximal nur in einzelnen wenigen Aspekten beim Thema Energiewende sinnvoll gewesen. Das ist vor allem auf unklare und unvollständige Zielsetzungen zurückzuführen. Nein zur Rolle rückwärts! Ja zu Neustart und Kurskorrektur!
Der Bundesverband der ÖDP hat deshalb zur drohenden Rolle rückwärts bei der Energiewende kürzlich eine Online-Petition gestartet: https://www.openpetition.de/!klimaschutzretten
