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Persönlicher Kommentar

Ohne Umdenken bei Urlaubsreisen wird der Klimawandel nicht aufzuhalten sein

Kommen Flugreisen aus der Mode?

Kaum stehen die Ferien ins Haus, diskutieren wir rege über Urlaub und suchen den Weg in wärmere, sonnigere Länder. Eine Frage stellt sich mir immer häufiger: Kann ich überhaupt noch guten Gewissens in den Urlaub fahren? Besonders Gedanken an die globale Erwärmung wecken in mir Zweifel, ob der weltweite Tourismus noch eine Zukunft hat. Beruhigend reflektiere ich, dass internationale Reisen in der Vergangenheit viel Gutes bewirkt haben. Beispielhaft seien interkultureller Austausch und das Verständnis für andere Lebensweisen sowie die finanzielle Unterstützung der Bevölkerung vor Ort erwähnt. Dennoch darf hinterfragt werden, ob es nicht nachhaltigere Wege für diese positiven Aspekte gibt.

Aus dem Alltag ausbrechen und Abstand gewinnen sind die großen Annehmlichkeiten des Verreisens. Keine Frage, dass wir uns nach stressigen Arbeitstagen und Pandemie nach Entspannung sehnen, um den Lebensakku wieder aufzutanken. Aber muss es dafür eine Flugreise oder Kreuzfahrt sein? Die Zeiten der Fernreiseabstinenz im letzten Jahr zeigten, dass lokales Reisen für viele eine adäquate Alternative darstellt. Besonders im Hinblick darauf, dass der Reiseweg oft mehr als zwei Drittel der Kohlendioxidemissionen des Urlaubs verursacht, sehe ich hierin einen guten Kompromiss, Umweltschutz und Erholung zu vereinen.

Die Sehnsucht des Erlebens – die Sehnsucht auf etwas Neues

„Das Erleben kommt im heimischen Urlaub zu kurz.“, so sagt es eine Stimme in mir. Schließlich zeigen die Bilder der Reiseagenturen und Fotos auf Instagram spektakuläre Aussichten, Küsten, Berge, Tempel, Clubs und Bars, die das Fernweh wecken. Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass schon nach einigen Tagen der Adrenalinpegel des Erlebens sinkt. Natürlich bringt man tolle Fotos und Geschichten mit nach Hause - was wiederum Sehnsüchte bei anderen weckt. Eine andere Lösung, als eine Reise zu unternehmen, um diese Sehnsüchte zu stillen, ist mir noch nicht eingefallen. Verzichten? Einschränken? Das klingt nach Freiheitsberaubung – und dennoch wird es notwendig sein. Wenn ich mir vorstelle, dass sieben Milliarden Menschen so oft und weit reisen, wie ich es in der Vergangenheit tat, wird mir schnell klar, dass unsere Natur dies nicht ertragen würde. Ein erster Ansatz könnte sein, deutlich weniger zu verreisen, dafür aber etwas länger, um auch die Bevölkerung des Reiselandes intensiver kennenzulernen.

Autor/in:
Marius Braun
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